27. Juli 2020 / Allgemeines

Neue Urnenhaine auf Friedhöfen in Freienohl und Remblinghausen

Stadt schafft pflegefreie Bestattungsmöglichkeiten

Meschede.

Die Stadt Meschede hat zwei neue Urnenhaine geschaffen - und zwar auf den städtischen Friedhöfen in Freienohl und in Remblinghausen. Damit entstehen weitere pflegefreie Bestattungsmöglichkeiten direkt vor Ort. Gleichzeitig gibt es eine neue Nutzung für Friedhofsflächen, die für die klassische „Sargbestattung“ nicht mehr benötigt werden.

Sanft geschwungen verläuft der Weg durch die Rasenfläche, auf der - in einigem Abstand zueinander - junge Bäume ihr Blätterdach ausbreiten. Ein Ort, der Ruhe ausstrahlt - und der künftig zur Ruhestätte für Menschen aus Freienohl und Remblinghausen werden kann. Denn voraussichtlich ab September sind Bestattungen in diesem Urnenhain möglich. Die Urnen werden am Fuß der Bäume, die hier über Jahrzehnte wachsen werden, beigesetzt - jeweils kreisförmig zehn pro Baum. Ein halbrundes Metallschild, das in der Schmiede der Abtei Königsmünster gefertigt wird, erinnert an Name und Lebensdaten des Verstorbenen.

Bereits vor mehreren Jahren hatte die Stadt Meschede den ersten Urnenhain auf dem Mescheder Nordfriedhof angelegt. Das Angebot wird mittlerweile stark nachgefragt, weiß Heinz Hiegemann, Leiter des Fachbereichs Infrastruktur. Denn die Bestattungskultur insgesamt sei im Wandel: „Der Trend geht zu Bestattungsformen mit wenig oder keinem Pflegeaufwand.“

Für die Stadt Meschede ist das eine doppelte Herausforderung: Zum einen gilt es, Angebote zu schaffen, die zeitgemäße Bestattungsformen mit einem würdigen Gedenken kombinieren. Und zum anderen geht es auch um die Weiterentwicklung der Friedhöfe generell. Denn während früher für Sargbestattungen Friedhöfe möglichst groß sein sollten, werden solche großen Flächen wegen des Trends zu pflegearmen Formen der Beisetzung nicht mehr benötigt. Allerdings: Die Kosten für die Bewirtschaftung bleiben - und sie müssen über die Gebühren auf alle Friedhofsnutzer umgelegt werden. Heinz Hiegemann: „Wenn wir Friedhofsflächen sinnvoll nutzen und Angebote schaffen, die von den Bürgerinnen und Bürgern nachgefragt werden, unterstützt das eine günstige Gebührenentwicklung.“

Der Urnenhain ist eines dieser Angebote. Mittlerweile, so schätzt Heinz Hiegemann, wird für rund ein Drittel aller Bestattungen in der Kernstadt diese Form genutzt - „solch einen Zuspruch hatten wir nicht erwartet.“

Auch bei Jürgen Lipke, Vorsitzender des Bezirksausschusses Freienohl, gab es aus dem Ort immer wieder Nachfragen nach einem Urnenhain: „Das Interesse ist da - aber gleichzeitig möchte man natürlich auch gern in seinem Wohnort bestattet werden.“ Die neuen Urnenhaine auf dem Waldfriedhof Freienohl und dem Friedhof in Remblinghausen sollen nun eben diese Nachfrage decken. Unweit der jeweiligen Friedhofszugänge sind sie auch für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, gut zu erreichen. Und auch die Baumarten, die auf den Urnenhainen angepflanzt sind, sorgen im Jahresverlauf für ein immer wechselndes Erscheinungsbild. So finden sich neben Birnbaum auch Rotahorn, amerikanische Roteiche, die kleinkronige Winterlinde, Rotbuche, Amberbaum, schwedische Mehlbeere und Hainbuche.

 

In einem nächsten Schritt werden in den neuen Urnenhainen noch Sitzbänke aufgestellt. Bürgermeister Christoph Weber: „Es sollen Orte entstehen, die ein friedliches und würdiges Gedenken ermöglichen, an denen sich aber Angehörige auch gern aufhalten.“ Es gelte, ebenso auf den anderen städtischen Friedhöfen die Bedarfe nach modernen Bestattungsformen sowie die räumlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für deren Umsetzung zu untersuchen: „Friedhöfe sind Plätze, die für einen Ort insgesamt, aber auch für alle Bewohnerinnen und Bewohner einen besonderen Stellenwert haben.“

 

 

Fotos:

01: Neuer Urnenhain auf dem Freienohler Waldfriedhof (v.li.): Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann, Friedhofsgärtner Martin Sträter, Jürgen Lipke, Vorsitzender des Bezirksausschusses Freienohl und Bürgermeister Christoph Weber.

02: Auch auf dem Städtischen Friedhof in Remblinghausen ist ein neuer Urnenhain entstanden.

Bildnachweis: Stadt Meschede

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