14. Dezember 2019 / Allgemeines

Komm aufs Land. Arzt!

Schulterschluss der Städte Brilon und Olsberg

Brilon/Olsberg.

„Komm aufs Land.Arzt.“ - dieser Slogan soll künftig für den Schulterschluss der Städte Brilon und Olsberg mit heimischen Medizinern und Kliniken stehen, um neue Ärzte in die Region zu holen. Und noch wichtiger: Gemeinsam werden die Beteiligten das Motto mit Leben füllen.

Dies ist eines der Ergebnisse aus dem Projekt  „Ärztegewinnung - Anwerben von Medizinern und medizinischem Fachpersonal“, das die beiden Kommunen seit Herbst 2019 mit der Valetudo Unternehmensberatung, den heimischen Medizinern sowie dem Städtischen Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon, der Elisabeth-Klinik in Bigge und der Aslan-Klinik in Olsberg durchgeführt haben. Das Ziel: „Nach einer umfangreichen Ist-Aufnahme wollen wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern ein attraktiveres Arbeitsumfeld gestalten, um neue Ärztinnen und Ärzte für die Region zu gewinnen und das Netzwerk nach Innen und Außen zu verbessern“, so Projektleiterin Elena Albracht.

Zu einem Schlüssel dabei soll die Kommunikation zwischen den Beteiligten werden. Im Zentrum dabei: Eine Kerngruppe, die aus Fachärzten, Vertretern der Kliniken und der Kommunen besteht. In vierteljährlichen Treffen wird es um Maßnahmen gehen, die Ansiedlung von Ärzten und die medizinische Versorgung in der Region zu sichern. Um das Netzwerk weiter aufrecht zu erhalten, wird es jährlich zudem eine gemeinsame Veranstaltung geben. Damit Nachwuchsmediziner ihre Weiterbildungszeit in Olsberg und Brilon verbringen wollen und können, wird außerdem ein Weiterbildungsverbund aufgebaut. „Für Nachwuchsmediziner ist es ganz besonders wichtig, ein funktionierendes Netzwerk und feste Strukturen vor Ort vorzufinden“, so Elena Albracht.

Als Ansprechpartnerinnen rund um Fragen und Anregungen stehen den heimischen Medizinerinnen und Medizinern zwei „Kümmerer“ zur Verfügung - im Olsberger Rathaus Isabel Schmidt und in der Briloner Stadtverwaltung Elena Albracht. Sie präsentieren die beiden Kommunen dem medizinischen Nachwuchs auch außerhalb der Ortsgrenzen - wie zum Beispiel Anfang November in der Ruhr-Universität Bochum. Ziel war es hier, die jungen Mediziner auf der Veranstaltung „Nachwuchsinitiative Allgemeinmedizin“ des Hausärzteverbandes auf die beiden Kommunen im Sauerland aufmerksam zu machen.

„Teilweise können sich die jungen Studierenden gar nicht vorstellen, wie viel die Kommunen bieten können und ab wann man als Stadt ländlich ist“, so das Resümee von Elena Albracht. Gemeinsam mit Isabel Schmidt stellte sie den jungen Medizinern auf der Veranstaltung auch die Vielfalt der Kulturangebote und Arbeitsplätze in der Region vor. Die Fördermöglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), des Landes NRW und des Vereins Doktorjob steigern zusätzlich die Attraktivität der Kommunen.

Doch daneben „geht noch mehr“, wie Elisabeth Nieder, Allgemeine Vertreterin des Olsberger Bürgermeisters, betont: „Als Bürger sind wir alle Werbeträger, die auch in der Familie, mit Freunden oder Bekannten auf die Situation vor Ort aufmerksam machen können - und somit eventuell ein paar Heimkehrer rekrutieren.“

Das Projekt, welches durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (kurz BMEL) im Rahmen des Förderprogramms „Land(auf)Schwung“ gefördert wurde, endete vor wenigen Wochen. Damit haben sich auch Stefan Rohpeter und Gerold Abrahamczik von der Valetudo Unternehmensberatung aus dem Projekt verabschiedet. Dies bedeute aber nicht, dass damit auch die Kampagne beendet ist, um medizinischen Nachwuchs für die Region zu begeistern, betonen die Bürgermeister Wolfgang Fischer (Olsberg) und Dr. Christof Bartsch (Brilon) - das Gegenteil sei der Fall: „Nun werden die Ideen und Konzepte, die wir gemeinsam erarbeitet haben, umgesetzt.“

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