21. April 2021 / Wissenswertes

Winterberg als Modellkommune – Kleine Öffnungsschritte als Beitrag für künftige Freiheiten

Bürgermeister Beckmann warnt vor zu großen Erwartungen

Winterberg. Die Nachricht „Winterberg mit Modellkommune für eine schrittweise Lockerung der Corona- Maßnahmen“ hat viel Hoffnung insbesondere bei den Bürger*innen und bei den von der Pandemie stark betroffenen Betrieben ausgelöst. Hoffnung auf eine schnelle und weitreichende Öffnungs-Perspektive vor allem für die wichtige Tourismus-Wirtschaft. Es gibt aber auch viele Fragen. Nicht nur in der Stadtverwaltung oder bei der Winterberg Touristik und Wirtschaft, auch in der Bevölkerung selbst wird zurzeit reichlich darüber diskutiert, wie so eine Modellkommune eigentlich aussehen wird. Welche Öffnungs-Perspektiven verbergen sich konkret und tatsächlich hinter diesem ambitionierten Projekt? Unter welchen Voraussetzungen ist die Umsetzung der „Modellkommune Winterberg“ zum geplanten Start am 26. April überhaupt möglich? Was kann und darf überhaupt umgesetzt werden und wie? Wichtige Fragen, die zum großen Teil noch auf konkrete Antworten von Seiten der Landesregierung aus Düsseldorf warten. Dennoch ein paar Fakten.

»In vielen Gesprächen und Diskussionen von mir und meinem Team sowie von der WTW mit unseren Bürger*innen und Unternehmen ist sehr deutlich geworden, dass das Modellprojekt mit großen Erwartungen verknüpft ist. Uns erreichen viele Anfragen von Betrieben und Selbstständigen, wie denn eine Teilnahme möglich ist und wann es definitiv losgeht. Wir müssen da aktuell leider auf die Bremse treten, denn Modellkommune bedeutet nicht, dass wir alle bislang geschlossenen oder eingeschränkten Bereiche komplett wieder öffnen dürfen, selbst wenn wir dies gerne möchten. Modellkommune bedeutet, dass wir eine von wenigen Städten sind, die zumindest mit kleinen Öffnungs-Schritten einen großen Beitrag dazu leisten sollen und dürfen, Öffnungs- Szenarien zu testen, um möglichst bald weitere, verantwortungsvolle Schritte hin zur Normalität gehen zu können«, betont Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann. Der Rahmen, in dem eine Kommune wie Winterberg öffnen dürfe, werde zudem ausschließlich von der Landesregierung in Düsseldorf bestimmt. Dieser Rahmen liegt aktuell aber noch nicht im Winterberger Rathaus vor.

Wichtig: 7-Tage-Inzidenz unter 100 und Testkapazität in der Kommune

»Wir haben uns mit einem umfangreichen Konzept beworben, in dem insbesondere die Teststrategie und die digitale Erfassung und Nachverfolgung von Kontakten eine besondere Rolle spielen. Dieses detaillierte und gute Konzept zusammen mit unseren Aktivitäten wie die Öffnung des Drive In-Testzentrums oder die Vorbereitung digitaler Lösungen hat überzeugt, nun warten wir darauf, dass uns die Landesregierung mitteilt, was wir wirklich umsetzen können«, so Michael Beckmann. Oberstes Gebot bei allen Maßnahmen war, ist und bleibe aber weiterhin der Schutz der Gesundheit unserer heimischen Bevölkerung und möglicher Gäste.

Startschuss für die Modellkommune Winterberg soll der 26. April sein. Dies ist allerdings abhängig von der 7- Tage-Inzidenz des Hochsauerlandkreises. Liegt diese – wie aktuell - konstant über 100, darf das Modell-Projekt nicht umgesetzt werden. »Unsere Vorbereitungen laufen dennoch unter Hochdruck weiter. Wir wissen, dass uns diese Vorbereitung ungeachtet möglicher Öffnungs-Termine in Zukunft helfen wird, unsere Stadt mit seinen Ortschaften sicher und schnell öffnen zu können, wenn wir es wieder dürfen«, erklärt Beckmann.

Im Zentrum jedes Öffnungsschrittes einer Modellkommune steht die Teststrategie und vor allem die Testkapazität in der Kommune. Klar ist, nur tagesaktuell getestete Personen werden die Möglichkeit haben, über ein entsprechendes Zertifikat die Angebote der Modellkommune zu nutzen. Beispiel: Kann Winterberg am Tag 2000 Menschen testen über das Testzentrum und die fünf Hausarztpraxen, dann dürften genau diese 2000 Menschen – seien es Einheimische oder Tagesgäste – am Tag des Tests die voraussichtlichen Angebote zum Beispiel im Einzelhandel, in der Außengastronomie oder in den Freizeit-Betrieben wahrnehmen. Alle anderen müssten sich weiter an die jeweils aktuellen Corona-Verordnungen halten. »Im Grunde würde dann jede Person, die sich am jeweiligen Tag testen lässt und die zudem die Voraussetzungen für eine digitale Kontaktdatenerfassung erfüllt, ein offizielles Tagesticket nach dem Test erhalten - sei es in Schriftform als Dokument oder über einen Armbändchen bzw. einen QR-Code - und sich damit legitimieren.« Ein Selbst- oder Schnelltest in den eigenen vier Wänden würde dafür nicht ausreichen.

Vorbereitungen für den Restart laufen ungeachtet der Modellkommune intensiv weiter

Die finale Entscheidung, wie viele Tagesgäste sich in Winterberg testen lassen dürfen, ob auch ein bestimmtes Kontingent an Übernachtungsgästen wieder nach Winterberg reisen darf und welche touristischen Bereiche wie zum Beispiel die Beherbergungs-Branche neben dem Einzelhandel und der Gastronomie überhaupt im Rahmen des Projekts öffnen dürfen, liegt einzig und allein bei der Landesregierung. »Wir können dies nur insofern beeinflussen, als dass wir in unserem Konzept und in vielen Telefonaten und Gesprächen immer wieder die Bedeutung des Tourismus für die Zukunft unserer Stadt und Region betont haben und weiter betonen. Nun warten auch wir gespannt auf diese konkreten Fakten«, so Winterbergs Bürgermeister. Michael Beckmann ist sich aber sicher, dass sich alle Bemühungen der letzten Wochen und Monate mittelfristig lohnen werden. »Natürlich wünschen wir uns alle, dass wir das Modellprojekt bald starten dürfen, auch wenn es sicher für unsere Betriebe nicht wirtschaftlich sein wird und für unsere Bürger*innen auch nicht befriedigend angesichts der begrenzten Teststrategie. Dennoch sind unsere Investitionen in dieses Projekt, in die Test- und Digitalstrategie unglaublich wichtig, um spätestens dann punktgenau vorbereitet zu sein, wenn die Impfstrategie Früchte trägt und wir in den kommenden Monaten wieder mehr und mehr öffnen dürfen. Ich kann heute schon sagen, dass wir dann für diese Schritte in eine erfolgreiche und sichere Zukunft gut aufgestellt sein werden«, so Michael Beckmann abschließend.

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